Wie können wir künftig als Bürgerinnen und Bürger in Europa unser Recht effektiv einfordern? Brauchen wir dazu noch Gerichte? Manche sagen, dass Konflikte schneller, einfacher und kostengünstiger ohne Beteiligung der Justiz gelöst werden könnten. Wieder andere ziehen gerade deshalb vor Gericht, um ihre politischen Anliegen zu erstreiten und die Einhaltung von Recht zu erzwingen. Gleichzeitig werden die Gerichte mit Massenverfahren konfrontiert und stellen sich die Frage, ob man der Überlastung durch die Nutzung von Künstlicher Intelligenz in der Justiz begegnen könnte.
In dieser Gemengelage stellt sich eine scheinbar längst geklärte Frage wieder neu: Wie gewährleistet man, dass der Rechtsrahmen bei Konflikten unabhängig von politischen oder anderen Interessen ausgelegt wird? Welche Wege zum Recht wünschen wir uns für die Zukunft?
Kommen Sie an 3 Thementischen ins Gespräch:
Tisch 1: Unabhängige Wege zum Recht
Prof. Dr. Astrid Lorenz, Universität Leipzig Prof. Dr. Mattias Wendel , Universität Leipzig
Diskutieren Sie zur Unabhängigkeit der Gerichte in Europa und zu der Frage, ob es europäische Regelungen braucht, um diese zu gewährleisten. Warum braucht Europa unabhängige Richterinnen und Richter? Ist es überall in Europa möglich, Recht vor unabhängigen Instanzen einzuklagen? Wünschen wir uns als Europäerinnen und Europäer mehr oder eher weniger Regelungsdichte und wie steht der EuGH zu all dem?
Tisch 2: Klassische Wege zum Recht
Ronny Jahn, Leiter Team Musterfeststellungsklagen, Verbraucherzentrale Bundesverband e.V. Michael Hummel, Referatsleiter Recht, Verbraucherzentrale Sachsen e.V.
„Vor Gericht und auf hoher See“, heißt es oft, wenn man sich an die klassische Gerichtsbarkeit wendet. Der Ausgang von Prozessen sei unvorhersehbar. Diskutieren Sie mit, worin in Europa der Vorteil von Gerichten liegt. Welche Erfahrung machen Klägerinnen und Kläger beim klassischen Weg zum Gericht? Wird die Rechtsdurchsetzung einfacher durch die neue Verbandsklage? Können Gerichte zum Beispiel den europäischen Verbraucherschutz stärken?
Tisch 3: Neue Wege zum Recht
Richterin am Amtsgericht a.D. Sonja Ewerdt-Schlaak Präsidentin des Verwaltungsgerichts a.D. Dr. Bettina Dick
Viele Menschen suchen heute nach Alternativen zur klassischen Konfliktlösung vor Gericht. In Betracht kommen neben Mediation und Schlichtung auch Online-Streitbeilegungstools. Diskutieren Sie mit über Vor- und Nachteile dieser Verfahren im Vergleich zur klassischen Gerichtsbarkeit. Wir blicken auch nach China und in die USA und stellen die Entwicklungen dort denen in Europa gegenüber.
Die Teilnahme ist kostenlos und für alle Interessierten möglich. Wir bitten um Anmeldung über diesen Link.
Eine Veranstaltung der Europa-Union und JEF Sachsen in Kooperation mit dem Europa Haus Leipzig, der Universität Leipzig, dem Förderverein Forum Recht e.V. und Rotary Leipzig International e.V..